Maria Lichtmess und Blasiussegen
Heute ist das Fest Darstellung des Herrn (Maria Lichtmess). In der Abendmesse wird der Blasiussegen gespendet.
Das Fest galt früher traditionell als Ende der Weihnachtszeit, an dem der Christbaum und die Krippen abgebaut wurde. An Lichtmess standen die Kerzenweihe und eine Lichterprozession im Mittelpunkt.
Das Fest Darstellung des Herrn wird 40 Tage nach dem Hochfest der Geburt Jesu (Christtag) gefeiert. Nach den Vorschriften der Torah (Gesetz des Mose) war jeder Erstgeborene im Tempel vor den Herrn zu bringen, d.h. Gott zu weihen (Ex 13,12). Schon im Alten Testament wusste man: Kein Kind ist Besitz der Eltern. Es ist stets auch Gottes Kind, Gottes Schöpfung.
Zu Lichtmess dauert der Tag bereits um eine Stunde länger als zur Wintersonnenwende (kürzester Tag). Es markierte früher den Beginn des Bauernjahres (Die Mägde und Knechte erhielten an diesem Stichtag den Rest ihres Jahreslohnes. Sie bekamen einige Tage Urlaub und durften auf Wunsch den Dienstherren wechseln).
Bei uns wird zu Maria Lichtmess auch der Blasiussegen erteilt (Gedenktag eigentlich der 3.2.). Dabei werden zwei brennende geweihte Kerzen meist in Form des Andreaskreuzes (X-Form) vor den Hals gehalten und ein Segensgebet gesprochen. Es soll uns daran erinnern, dass wir unsere Gesundheit Gott verdanken und dieses Geschenk ihm während unseres Lebensweges hier auf Erden immer wieder anvertrauen wollen.
Blasius war von Beruf Arzt und wurde Bischof von Sebaste, damals Hauptstadt der römischen Provinz Armenia (östliches Kleinasien). Unter Kaiser Licinius erlitt er um 316 das Martyrium. Er gehört seit dem Mittelalter zu den sogenannten vierzehn Nothelfen (Vierzehnheiligen). Der Legende nach wurde er ins Gefängnis geworfen, weil er sich weigerte Götterbilder anzubeten. Dort soll er einen Knaben, der eine Fischgräte verschluckt hatte, durch sein Gebet vor dem Erstickungstod gerettet haben.
In unserer Gesellschaft und im Zusammenleben von uns Menschen mit ihren Grenzen und Schwächen findet sich manches, was es zu schlucken gilt. Wer hat nicht schon einmal „schwer geschluckt“, vielleicht ist jemandem sogar schon einmal „der Bissen im Hals stecken geblieben“! Der Blasius-Segen ist nicht das „achte Sakrament“, als welches er manchmal ironischerweise bezeichnet wird, aber er ist eine persönlich erfahrbare Antwort auf die tiefe, unauslöschliche Sehnsucht des Menschen und Christen nach Schutz und Geborgenheit, Heilwerden und Ganzsein.