Dreihundertmal ist es passiert

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Heute fand mit großer Beteiligung von Fuß-, Rad- und Autowallfahrern die 300. Gelöbniswallfahrt nach Karnabrun statt. Gestern noch aussichtslos war der Himmel um sechs Uhr früh fast wolkenlos, Sternderl glitzerten und kurz vor 6 Uhr sammelten sich die Fußwallfahrerinnen und Wallfahrer zum Aufbruch für die fast 20 km lange Strecke. Mit allen, die während des Weges dazustiessen, waren wir wohl fast 150 Menschen, die das Gelöbnis unserer Vorfahren im Jahre 1713 erfüllten.Wallfahrtsdirektor Karl Hochfelsner leitete uns mit geübter Hand. Ein rotes Feuerwehrauto, das die Bänke zum Niedersetzen und den Lautsprecher transportierte, wurde von Erich Hangel geleitet.
Drei Gruppen gestalteten die 3 Stationen: Zuerst Sigi Braunsteiner, Erika Trabauer und Schwester Maria, dann für die Mariazeller Wallfahrer Marion Satra und Christina Mölzer. Die 3. Station neben dem Gasthaus und vor der Kirche in Niederhollabrunn gestaltete die Jugend mit Steffi Jungmayer an der Spitze. Die Gestaltung aller 3 Stationen war zeitgemäß, besinnlich, musikalisch und einfach schön. Danke.
Wenige Minuten vor 11 Uhr begrüßte der Pfarrer von Karnabrunn die Gruppe am Fuß des Berges, oben am Kirchberg überraschten uns die Kinder des Kleinkindertreffs mit einem Lied von den Schmerzen der Wallfahrt. Vor der Kirche begrüßte uns Prälat Matthias Roch und eine Abordnung der Pfarre Karnabrunn mit der Dreifaltigkeitsmonstranz und einem Segen mit Weihwasser. Der Gottesdienst in der überfüllten Kirche hatte als besondere Gestaltung eine Vorbereitung des Evangeliums vom guten Hirten mit dem Schaf Dolly und eine Opferprozession, gestaltet von den KoloMännern, die einen Rucksack, Bergschuhe, Wanderstöcke und schließlich Brot&Wein zum Altar brachten.

Nach der Messe spielte die Blasmusik zum Schnitzel- und Würstelessen auf. Zwei Zelte waren aufgestellt und die gastfreundlichen Karnabrunner bewirteten uns mit knusprigen Schnitzeln und kühlen Getränken.

Um 14:15 lehrte uns in der Kirche Matthias Roch über alle Besonderheiten in dieser alten Wallfahrtskirche zur Hl. Dreifaltigkeit und eine Viertelstunde später begann die Marienandacht, die mit der Besingung der Glorwürdigen Königin endete. Ob alle Pilgerinnen und Pilger ein Fahrzeug zum Heimfahren fanden, ist dem Chronisten nicht bekannt, aber auch früher übernachteten Pilger in den Wallfahrtskirchen.

Die 300. Wallfahrt geht sicher in die Geschichte der Stockerauer Pest-Gelöbnis-Wallfahrten ein und wir sind alle Teil davon, die dabei gewesen sind. Wie wird wohl so eine Fußwallfahrt im Jahr 2313 aussehen? Ob den Menschen da dann die Evolution noch Füße drangelassen hat? Sicher ist, dass unsere Nachfahren 2313 noch nach Karnabrunn gehen, fliegen, sich transformieren oder anders gelangen werden und irgend jemand der großen Wallfahrt von 2013 gedenken wird.
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Bilder: Wolfgang Flandorfer