Netzwerk von Menschen 2.0

Gestern, 24. Jänner, war Gedenktag des Hl. Franz von Sales, dem Schutzpatron der Journalisten. An diesem Tag begeht die Kirche den Welttag der sozialen Kommunikationsmittel, zu denen Facebook, Twitter, oder evtl. dieses Pfarrmagazin gezählt werden, heuer zum 48. mal. Welttag gibt es eine ->Botschaft von Papst Franziskus, in der betrachtet wird, wie weit etwa das Internet als Netzwerk aus Kabeln, Routern, von Postern und Followern, mit dem Netzwerk gespannt von Mensch zu Mensch etwas zu tun hat. Darin heißt es (hier wird Franziskus zitiert, wie er Benedikt zitiert):
Christliches Zeugnis gibt man nicht dadurch, dass man die Menschen mit religiösen Botschaften bombardiert, sondern durch den Willen, sich selbst den anderen zu schenken ‘durch die Bereitschaft, sich mit Geduld und Respekt auf ihre Fragen und Zweifel einzulassen, auf dem Weg der Suche nach der Wahrheit und dem Sinn der menschlichen Existenz' (Benedikt XVI., Botschaft zum 47. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel, 2013).

Weiter heißt es in der Botschaft von Papst Franziskus:
Die Verbindung durch das Netz muss begleitet sein von einer wirklichen Begegnung. Wir können nicht allein leben, in uns selbst verschlossen. Wir haben es nötig, zu lieben und geliebt zu werden. Wir brauchen liebevolle Zuneigung. Es sind nicht die kommunikativen Strategien, die die Schönheit, die Güte und die Wahrheit der Kommunikation garantieren. Auch der Welt der Medien darf die Sorge um die Menschlichkeit nicht fremd sein; auch diese Welt ist aufgefordert, Zärtlichkeit zum Ausdruck zu bringen. Das digitale Netz kann ein an Menschlichkeit reicher Ort sein, nicht ein Netz aus Leitungen, sondern aus Menschen.

In diesem Online Magazin unserer Pfarre werden hauptsächlich Artikel (Posts) geschalten, die nicht kommentiert werden. Bei den seltenen Kommentaren sind häufig anonyme Kommentare dabei. Abgesehen davon, dass es keine Großtat ist, sich hinter dem Visier der Anonymität zu verstecken, ist es auch schwierig, darauf einzugehen. Denn ernsthafte Diskussion bedeutet zunächst mal, den anderen zu verstehen. Nur auf Basis dieser gegenseitigen Wertschätzung kann eine fruchtbare Kommunikation entstehen. Das Visier nicht hochzuklappen ist aber keine Form von gegenseitiger Wertschätzung.

Dabei freue ich mich über jeden Kommentar und die etwaig folgende Diskussion. Wenn sie ernsthaft ist, also keine Orgie von aalglatten Argumenten oder frechen Sticheleien. Wie wir das Netz nutzen, liegt in unserer (eigenen) Hand. Als denn.


(fjb)