Koloman und die Andersbank

Andersbank am Kolomaniweg
An seinem Todestag, dem 17. Juli, gedenken wir des Hl. Koloman. Anlass genug, um an diesem Tag die Andersbank zu eröffnen. Die Andersbank ist die erste errichtete Station des Kolomaniweges, der von der Pfarrkirche Stockerau zum Kloster St. Koloman führt und entlang des Weinviertler Jakobsweges geht. Sie befindet sich beim Kolomaniwörth, außen auf der Hinterseite des Klosters, neben dem Hollerbaum, an dem der Hl. Koloman gehängt worden sein soll.

Zur Eröffnungsfeier waren zahlreiche Besucher gekommen. Neben den Schwestern des Klosters (auch die Provinzleitung ist derzeit in Stockerau) und Vertretern der Politik, an der Spitze Bürgermeister Helmut Laab, sowie zahlreichen Vertretern des Stockerauer Pfarrgemeinderates, ließen sich auch viele Stockerauer diese Chance nicht entgehen.


Einweihung der Andersbank


In ihrer Rede sagte Veronika Küssel - die Künstlerin, die die Station gestaltet hat - sie habe durch die Auseinandersetzung bei der Gestaltung der Stationen einen tieferen Zugang zum Hl. Koloman erhalten. Die Andersbank sei ein erster Ausdruck dessen. Sie lade in ihrer Vielgestaltigkeit ein, zu verweilen und über die vielen Gestalten in unserem Leben nachzudenken und das Anders-Sein als bereichernd zu erleben. Aus der Beschreibung der Andersbank:

Die Andersbank ist eine runde Bank mit Lehne und hat viele
verschiedene Sitzflächen, sowie unterschiedliche Lehnen -
ähnlich uns Menschen, wir sehen jeder anders aus, wir
verstehen uns oft nicht und sind doch alle Mensch.
Die Einweihung nahm Stadtpfarrer Markus Beranek und Kaplan Joseph vor. Er betonte, dass dabei alle Menschen geweiht werden, die an und auf der Bank verweilen werden. Denn eine Bank ohne Menschen wäre ziemlich nutzlos.

Festmesse im Kloster St. Koloman
Danach ging es gemeinsam durch den Klostergarten rein ins Kloster und in die Kapelle, in der eine Festmesse gefeiert wurde. In der Predigt nahm unser Stadtpfarrer Bezug zum Hl. Evangelium, in dem der Kreuzestod Jesu nach Johannes verkündet wurde. Die Stelle, bei der ein Soldat eine Lanze in die Seite Jesu stieß und sogleich Blut und Wasser austrat, und folgende Legende des Hl. Koloman luden zum Erkennen von Gemeinsamkeiten ein. In der Legende soll ein Mann geträumt haben, dass sein krankes Kind geheilt werde, wenn er aus dem Leib des schon viele Tage am Baum hängenden Koloman ein Stück Fleisch heraus schneidet und es dem Kind gibt. Er tat es und sogleich trat Blut und Wasser aus. Das Kind wurde gesund, so die Legende. Auch wir werden dadurch, dass wir Jesus nachfolgen, nicht mit einem besonderen Schutzschild versehen, der uns unverwundbar macht, sondern wir werden dadurch noch verletzlicher. Aber gerade darin liegt ein ungeheurer Reichtum, den wir erleben dürfen.

Gaben der Gabenbereitung

Neben dem Kolomansfest feiert das Kloster St. Koloman auch sein Gründungsfest, es wurde 1912 gegründet. Das alles zeigt, dass das Kloster zu Stockerau dazugehört. Der Kolomaniweg ist da vielleicht eine Gelegenheit, öfter mal einen Spaziergang zum Kloster zu unternehmen, etwa an einem schönen Sonntag Nachmittag.

Nach der Festmesse fand eine Agape im Festsaal statt. Gelegenheit genug, sich auszutauschen und gemeinsam zu freuen. So fand diese Feier einen gemütlichen Ausklang.

Weitere Bilder zur Eröffnung der Andersbank finden sie ->hier im Fotoalbum der Pfarre Stockerau.

(fjb)


Fotos: F. Bauer