Geris Weg jetzt mit Sigi

Wieder einmal ein Auschnitt aus Geris Tagebuch von seiner 3000  km Pilgerfahrt (zu Fuß) von Stockerau nach Santiago de Compostella. Ein 
wichtiger Abschnitt ist erreicht, denn ab jetzt begleitet ihn seine liebe Frau Sigi bis zum Ziel in der Kathedrale von Santiago und davon erzählt er auch. Die Karte zeigt die gesamte spanische Strecke von der Grenzstadt Irun bis Santiago ganz links. Der rote Pfeil zeigt auf den Ort Tapia, in dem Sigi & Geri gemäß Bericht übernachten. Die Vergleichskarte für geübte Österreicher zegt im selben  Massstab die Strecke Wien - Konstanz. Da wäre Geri jetzt etwa in Landsberg/Lech südlich von Augsburg und sein Ziel läge etwa in Lindau am Bodensee. Für unser einer lang genug. 

Hier Geris Bericht vom 80. Tag, dem 24.9.2014:

Zuerst das Wichtigste: Sigi hat mich sofort wiedererkannt, obwohl ich sie mit meinem perfekten spanisch von hinten ansprach (Hola Senorita!) - ich habe mich also, allen Befürchtungen zum Trotz, nicht wirklich äußerlich verändert!
Und zum Tag: die Nacht war ok, kein Schnarcher im Zimmer, außer vielleicht ich selber, aber ich störe mich ja selten. Das Bett war wieder einmal zu kurz, aber da es unten offen war, war das kein Problem, ich ließ die Füße einfach unten raushängen.
Die Tagesetappe begann dann um 1/4 8 (für alle westlich Niederösterreichs 7:15), es war noch ziemlich finster, aber da ich wusste, dass die ersten Kilometer noch in der Stadt waren und es da ja eine Straßenbeleuchtung gibt, war das nicht so schlimm. Am späten Vormittag traf ich dann wieder den Radpilger, den ich die letzten Tage immer wieder sehe. Über ihn muss ich immer lachen: Er fährt komplett aufrecht sitzend, wie man in der Stadt mit dem Rad fährt, ist immer adrett gekleidet, nicht im Radfahrerdress, hat am Lenkrad eine Metallflasche montiert, die genauso aufrecht wie er dort trohnt. So fährt er vor sich hin. Viel und schnell kann es nicht sein, sonst würde ich ihn nicht schon ein paar Tage immer wieder sehen und wir grüßen uns natürlich immer wieder.
Um 1/2 12 war ich in Navia, Sigi kam nach mir an und so hatte ich Zeit, den Busbahnhof zu suchen und zu finden. Gemeinsam gingen wir dann noch 20 km nach Tapia, nicht ohne am Meer noch eine kurze Pause einzulegen. In Tapia nahmen wir uns dann ein Zimmer, das wir im Touristenbüro empfohlen bekamen. Die gute Frau dort konnte noch weniger Englisch als ich und schrieb "40" auf einen Zettel und sagt "twenty" dazu!
Unterwegs war Sigi zweimal eifersüchtig, weil mich zwei Männer ansprachen und Sigi übersahen.Ttja so bin ich nun mal!
Für mich war es wieder eine 40km Etappe, langsam wird es zur Gewohnheit!

Buen Camino, Sigi & Geri!