Und noch eine Predigt bei einem ökumenischen Gottesdienst
Am 25. Jänner predigte Pfarrer Markus Beranek beim ökumenischen Gottesdienst. Hier können Sie die Predigt nachlesen. Die Bibelstellen, die in der Predigt angesprochen werden beginnen im Evangelium nach Markus ab Kap. 4,35.
In der Sicht des Markusevangeliums erscheint mir Jesus sehr kraftvoll und lebendig. Er ist viel unterwegs und trifft andauernd Menschen, die mit ihren Anliegen und Nöten zu ihm kommen. Vor der Bibelstelle, die wir gerade gehört haben, ist Jesus zunächst mit seinen Jüngern am See unterwegs. Unerwartet geraten sie in einen Sturm. Während die Jünger an den Rand der Verzweiflung geraten, scheint Jesus völlig unberührt von diesen Naturgewalten ganz still im Boot zu schlafen. Als sie ihn in ihrer Panik aufwecken steht er auf und die Jünger erleben das, was wir im Lied besungen haben. Sein Wort ist Licht, sein Wort schafft Frieden und die Naturgewalten kommen zur Ruhe.
Danach geht es heftig weiter. Nun sind es nicht der Sturm am See und die aufgepeitschten Wasserwogen, sondern Menschen, die den Stürmen und Wogen des Lebens ausgesetzt sind. Der Besessene von Gerasa und nach der Rückkehr in die heimatliche Gegend die zwölfjährige Tochter des Jairus und die Frau, die seit zwölf Jahren an Blutungen leidet.
Jesus nimmt sich Zeit für jede Begegnung und wendet sich einem nach dem anderen zu. Hier wird das anbrechende Reich Gottes, von dem am Beginn des Markusevangeliums die Rede war, erfahrbar: „die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe, kehrt um und glaubt an das Evangelium“. Ich habe bei Jesus nicht den Eindruck, dass er gestresst wäre. Schon auf dem Weg zu dem todkranken Mädchen nimmt er sich Zeit für die Frau, die ganz verschämt von hinten sein Gewand berührt.
Diese Heilung im Vorbeigehen kommt mir oft in den Sinn. Sie ist für mich ein Bild für all die Menschen, die wir in unseren Gottesdiensten und in unserem pfarrlichen Leben oft punktuell treffen. Bei einer Taufe, bei einem Begräbnis, bei einem Gottesdienst zu Weihnachten. Plötzlich sind sie da, sind sie berührt – und dann verliert sich ihre Spur wieder – wie bei der Frau in dieser Geschichte.
Auch das ist anscheinend Reich Gottes: Gott wendet sich einzelnen Menschen zu, verändert ihr Leben grundlegend, aber sie gehen ihre eigenen Wege weiter.
Jesus geht auch weiter. Ein dramatisches Ereignis mit diesem zwölfjährigen Mädchen. Eben noch todkrank und nun bereits verstorben. Markus schildert uns in aller Schärfe die Reaktion der Menschen auf die beschönigende Deutung Jesu, sie würde nur schlafen: sie lachen ihn aus.
Doch ähnlich wie die Schwiegermutter des Petrus fasst Jesus auch sie bei der Hand und richtet sie auf und sie kehrt ins Leben zurück. Die Bewegung erinnert mich an die ostkirchliche Osterikone, wo Jesus den Adam bei der Hand packt, und ihn aus dem Totenreich heraufholt. Wie er beim Sturm auf dem See dem Wind und den Wogen Einhalt gebietet, zieht Jesus nun dieses Mädchen, damit aber ihre ganzen Familie und Freunde aus der Macht des Todes heraus zum Leben. Diese eine kraftvolle Handbewegung ist für mich so typisch für Jesus. Sie hat sich tief in meinen Glauben eingeprägt. Er lässt mich nicht im Chaos, im Sturm, im Todesschatten. Er zieht uns herauf zum Leben:
Jesus nimmt uns als seine Gemeinden bei der Hand und zieht uns herauf. Wenn es unseren beiden Pfarren mittlerweile ganz selbstverständlich geworden ist gemeinsam zu beten und Gottesdienst zu feiern dann sehe ich darin das Wirken Jesu, dass er uns aus unserer Vereinzelung heraufholt, aus den Stürmen gegenseitiger Anschuldigungen und Vorwürfe. Ich glaube wir leben in einer Zeit, wo ganz viele Christen diese machtvolle Handbewegung Jesu erfahren, die uns heraufholt, damit wir einander ebenbürtig und respektvoll gegenüberstehen.
Und wenn wir dann alle unsere Hände ausstrecken, dann haben wir mit vereinten Kräften ziemlich viel Potential in dieser Welt etwas zu bewegen, Menschen bei der Hand zu packen und sie aus dem Schatten des Todes herauszuholen und so wie Jesus dem anbrechenden Gottesreich zu dienen.
In der Sicht des Markusevangeliums erscheint mir Jesus sehr kraftvoll und lebendig. Er ist viel unterwegs und trifft andauernd Menschen, die mit ihren Anliegen und Nöten zu ihm kommen. Vor der Bibelstelle, die wir gerade gehört haben, ist Jesus zunächst mit seinen Jüngern am See unterwegs. Unerwartet geraten sie in einen Sturm. Während die Jünger an den Rand der Verzweiflung geraten, scheint Jesus völlig unberührt von diesen Naturgewalten ganz still im Boot zu schlafen. Als sie ihn in ihrer Panik aufwecken steht er auf und die Jünger erleben das, was wir im Lied besungen haben. Sein Wort ist Licht, sein Wort schafft Frieden und die Naturgewalten kommen zur Ruhe.
Danach geht es heftig weiter. Nun sind es nicht der Sturm am See und die aufgepeitschten Wasserwogen, sondern Menschen, die den Stürmen und Wogen des Lebens ausgesetzt sind. Der Besessene von Gerasa und nach der Rückkehr in die heimatliche Gegend die zwölfjährige Tochter des Jairus und die Frau, die seit zwölf Jahren an Blutungen leidet.
Jesus nimmt sich Zeit für jede Begegnung und wendet sich einem nach dem anderen zu. Hier wird das anbrechende Reich Gottes, von dem am Beginn des Markusevangeliums die Rede war, erfahrbar: „die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe, kehrt um und glaubt an das Evangelium“. Ich habe bei Jesus nicht den Eindruck, dass er gestresst wäre. Schon auf dem Weg zu dem todkranken Mädchen nimmt er sich Zeit für die Frau, die ganz verschämt von hinten sein Gewand berührt.
Diese Heilung im Vorbeigehen kommt mir oft in den Sinn. Sie ist für mich ein Bild für all die Menschen, die wir in unseren Gottesdiensten und in unserem pfarrlichen Leben oft punktuell treffen. Bei einer Taufe, bei einem Begräbnis, bei einem Gottesdienst zu Weihnachten. Plötzlich sind sie da, sind sie berührt – und dann verliert sich ihre Spur wieder – wie bei der Frau in dieser Geschichte.
Auch das ist anscheinend Reich Gottes: Gott wendet sich einzelnen Menschen zu, verändert ihr Leben grundlegend, aber sie gehen ihre eigenen Wege weiter.
Jesus geht auch weiter. Ein dramatisches Ereignis mit diesem zwölfjährigen Mädchen. Eben noch todkrank und nun bereits verstorben. Markus schildert uns in aller Schärfe die Reaktion der Menschen auf die beschönigende Deutung Jesu, sie würde nur schlafen: sie lachen ihn aus.
Doch ähnlich wie die Schwiegermutter des Petrus fasst Jesus auch sie bei der Hand und richtet sie auf und sie kehrt ins Leben zurück. Die Bewegung erinnert mich an die ostkirchliche Osterikone, wo Jesus den Adam bei der Hand packt, und ihn aus dem Totenreich heraufholt. Wie er beim Sturm auf dem See dem Wind und den Wogen Einhalt gebietet, zieht Jesus nun dieses Mädchen, damit aber ihre ganzen Familie und Freunde aus der Macht des Todes heraus zum Leben. Diese eine kraftvolle Handbewegung ist für mich so typisch für Jesus. Sie hat sich tief in meinen Glauben eingeprägt. Er lässt mich nicht im Chaos, im Sturm, im Todesschatten. Er zieht uns herauf zum Leben:
- Dort, wo ich mir selber im Weg stehe
- Dort, wo ich um meine dunklen Gedanken kreise
- Wo ich mich überfordert fühle:
- Er zieht mich herauf zum Leben
Jesus nimmt uns als seine Gemeinden bei der Hand und zieht uns herauf. Wenn es unseren beiden Pfarren mittlerweile ganz selbstverständlich geworden ist gemeinsam zu beten und Gottesdienst zu feiern dann sehe ich darin das Wirken Jesu, dass er uns aus unserer Vereinzelung heraufholt, aus den Stürmen gegenseitiger Anschuldigungen und Vorwürfe. Ich glaube wir leben in einer Zeit, wo ganz viele Christen diese machtvolle Handbewegung Jesu erfahren, die uns heraufholt, damit wir einander ebenbürtig und respektvoll gegenüberstehen.
Und wenn wir dann alle unsere Hände ausstrecken, dann haben wir mit vereinten Kräften ziemlich viel Potential in dieser Welt etwas zu bewegen, Menschen bei der Hand zu packen und sie aus dem Schatten des Todes herauszuholen und so wie Jesus dem anbrechenden Gottesreich zu dienen.