Sonntag der Weltmission

Der nächste Sonntag ist Sonntag der Weltmission - 20.10.2019.
Die Messe um 9:30 (in der Stadtpfarrkirche) wird vom Ausschuß Weltkirche unserer Pfarre Stockerau besonders gestaltet. Musikalisch wird die Messe der Familienmessenchor verschönern.

Bei der Predigt wird Sr. Christa Petra aus unserem Kloster St. Koloman über Ihre Afrika-Reise im Juni diesen Jahres berichten, über die sie auch in der Septemberausgabe der Pfarrverbandszeitung geschrieben hatte.
Anschließend nach der Messe wird Sr. Christa Petra im Rahmen des Pfarrcafes auch Bilder von Ihrer Reise zeigen und auch für Fragen gerne zur Verfügung stehen.
Das Bild in unserem Artikel zeigt Sr. Christa Petra als zweite von links in dem riesigen Flüchtlingslager Bidi Bidi mit 250.000 Einwohnern.
Sollten Sie den Artikel in unserer Zeitung nicht gelesen haben, hier gibt es die "second Chance":

St. Koloman auf Reisen

Schwester Christa Petra Ahrer aus dem Stockerauer Kloster St. Koloman war in Afrika auf Reisen und besuchte u.a. das Flüchtlingslager "Settlement Bidi Bidi" ("Settlement" kann man mit "Siedlung" übersetzen) in Uganda mit seinen 250.000 Bewohnern.

Am 19.6. flogen meine Begleiterin, Marion und ich begleitet von Sr. Judith von Addis Ababa in Äthiopien nach Entebbe in Uganda. Sr. Beni, die im ganzen Land sehr viele Kontakte aufgebaut hat, hat für uns einen sehr netten und verlässlichen Fahrer organisert, der uns vom Flughafen abgeholt hat und trotz Dunkelheit und enormem Verkehr sicher nach Kampala brachte.
Nach einer erholsamen Nacht konnten wir am nächsten Morgen die Fahrt von Kampala nach Koboko mit dem Bus fortsetzen. In Koboko holten uns Schwester Beni und Schwester Benedicta ab und wir fuhren nach Lodonga, wo wir im Haus der Pfarre freundlich aufgenommen wurden..
Wir lernten zwei sehr unterschiedliche Lebensrealitäten kennen, obwohl die Menschen in ihren persönlichen Bedürfnissen nicht so unterschiedlich sind: Das Leben in der Pfarre und das im Settlement.
Zunächst schauten wir uns in diesem Dorf um. Die große Mehrheit der Landeigentümer sind Muslime. Rund um die Basilika von Lodonga haben sich katholische Familien angesiedelt. Von hier aus betreuen Pater Emmanuel und die Katechisten die weit auseinander liegenden Diasporagemeinden. Der Pfarrer ist sehr dankbar, dass zwei Schwestern in der Weiterbildung der Katechisten mithelfen und auch die Kinder- und Jugendbegleiter unterstützen. Allein hier im Zentrum kommen wöchentlich 500 Kinder zusammen.
Die Schwestern sind seit 2017 in Uganda. 14% der Population hier ist katholisch, der Rest sind Moslems.
Die Hauptaufgabe der Steyler Schwestern und Brüder ist die Betreuung der Flüchtlinge aus dem benachbarten Südsudan. Ca. 250.000 leben hier. Wir besuchten einige der fünf Zonen des Settlements und bekamen Einblick in das Leben der Menschen, ihre Nöte und Sorgen.
Die Menschen versuchen immer wieder in den Südsudan zurückzukehren. Es gibt aber immer noch gewaltsame Konflikte. Hier haben sie sich mittlerweile feste Hütten errichtet und bauen in der Regenzeit mit Erlaubnis der Landeigentümer etwas Mais, Kassava, Zwiebeln, Bohnen etc. an.
Häufig gibt es jedoch Probleme mit den Einheimischen. Diese verwehren den Flüchtlingen den Zugang zu Feuerholz und weiterem Land.
Einmal im Monat erhält jeder registrierte Flüchtling und der Landeigentümers eine Essensration bestehend aus Mais, Bohnen, Salz und Öl. Oftmals ist diese Ration aber verspätet oder trifft gar nicht ein.
Unsere Schwestern unterstützen in den Zonen jeweils Flüchtlingsmädchen, denen sie eine weitere Schulbildung ermöglichen. Im Settlement gibt es nur die Basisklassen. Es gibt auch ein Programm für junge Frauen. Sie lernen nähen, landwirtschaftliche Tätigkeiten und Catering. Danach können sie im Flüchtlingslager in einem bescheidenen Rahmen Genähtes, Angebautes oder Gekochtes verkaufen und sich so etwas verdienen.
Die Frauen und die Schülerinnen, die unterstützt werden, suchen die Schwestern nach bestimmten Kriterien aus, wie etwa dem Willen, zu lernen, dem Einbringen in die Gemeinschaft. Sie sollen später als Multiplikatorinnen anderen helfen.
Wir haben bei allen Menschen große Dankbarkeit erlebt. Vor allem die Verantwortlichen in den Gruppen sind sehr froh, dass es in Österreich, in der Pfarre Stockerau Freunde gibt, die beweisen: Ihr seid nicht vergessen, ihr seid nicht allein. 

Schwester Christa Petra, Kloster St. Koloman, Stockerau