Einsatz für den Südsudan - ein Projekt für Frauen

Schwester Christa Petra aus demStockerauer Kloster St. Koloman hat uns einen Bericht über die Arbeit des Ordens im Südsudan, bzw. jetzt für die Flüchtlinge aus diesem Land in den Lagern im Norden Kenias geschickt. Der Südsudan ist die jüngste Nation der Erde, vor etlichen Jahren teilte sich das Land Sudan in zwei Teile. Jetzt erstickt das junge Land in Stammeskämpfen, Millionen sind über die Grenze nach Uganda geflüchtet und unsere Schwestern mussten auch ihre Station im Südsudan in Yei verlassen und betreuen jetzt die Flüchtlinge in den riesigen Flüchtlingslagern. 
Zuerst eine Erinnerung an Sr. Veronika (im Bild), die in Yei als Ärztin und Ordensfrau gearbeitet hatte, aber vor 5 Jahren von Soldaten in Yei ermordet wurde. Ihr Todestag jährt sich am 20. Mai zum 5. Mal:

… aus der Info damals:

Als Sr. Veronika gegen Mitternacht am 15. Mai 2016 vom Harvest Hospital in Yei, wohin sie eine Patientin zur Nothilfe gebracht hatte, zurückkehrte, wurde sie – wie man annimmt - von einer Gruppe Soldaten angegriffen. Der von ihr gefahrene Krankenwagen des St. Bakhita Gesundheitszentrums wurde mehrmals angeschossen und Sr. Veronika wurde schwer an der Hüfte und im Unterleib verwundet. Nach zwei Operationen im Krankenhaus für Frauen und Kinder in Yei, wurde sie am Montag, dem 16. Mai, zu weiteren Behandlungen und Operationen zum Nairobi Hospital in Kenia geflogen. Trotz der besten Bemühungen der Ärzte, starb sie am Freitag, dem 20. Mai 2016.  Ihr Tod ist ein unersetzlicher Verlust für uns, für ihre Familie und für die Menschen, denen sie vor allem in Yei diente.

Ende 2020 hat nun Sr. Beningilda einen Brief aus den Flüchtlingslagern geschrieben, Schwester Christa Petra hat ihn ins Deutsche übersetzt und hier gibt es ihn zu lesen. Der Bericht enthält auch viele Fotos, die Sie im PDF hier finden können. Wenn Sie an Ende des Artikels auf die "Marke" Weltkirche oder Kloster  klicken, finden Sie weitere Infos zu den Projekten, die auch von Ihren Spenden an den Arbeitskreis Weltkirche finanziert werden.

Projekt für Frauen

Das Jahr 2020 war keine leichte Zeit für uns wegen der Corona-Virus-Pandemie, die die ganze Welt betraf.    Von März bis September war Sr. Benedicta SSpS in der Lage, mit Hilfe der anderen Schwestern das Projekt vor Ort umzusetzen.  Die Aufklärung über die Pandemie des Corona-Virus wurde in begrenzter Zeit und bei Treffen mit den Leuten durchgeführt.  Sie wurde bis Mitte Juli so mit anderen NGOs fortgesetzt.  So waren die Menschen in der Siedlung über die Pandemie-Situation informiert.

Die Teilnehmerinnen erhielten Unterstützung durch Weiterbildung zu Ernährung mit lokalem grünem Gemüse, das den Menschen bekannt, aber den ihnen nicht vertraut ist. Sie lernten dass es gute Inhaltsstoffe hat, die das Immunsystem des Körpers stärken, wie Moringa, Kurkuma und Hibiskusblüten, die als Tee verwendet werden.  Im Zusammenhang damit begann die Arbeit im Gemüsegarten für einige Teilnehmerinnen, da es auf die Regenzeit zuging. Drei Frauengruppen bekamen Saatgut für diese Tätigkeit.  So werden diese Gruppen auf das kommende Jahr vorbereitet, in dem es weniger Zuteilungen vom Word Food Programm geben wird, da keine Bohnen (und damit kein Eiweiß) mehr ausgegeben werden.  Zwei Gruppen von Frauen, die sich laufend mit kleinen landwirtschaftlichen Aktivitäten etwas Einkommen schaffen, werden das Gleiche tun.

Die Pandemie-Situation betrifft die Flüchtlinge nicht so sehr, nur die Schulkinder, die nicht in der Schule sind, langweilen sich, weil sie nichts zu tun haben. (Viele Kinder haben auf der Flucht ihre Familien verloren. Frauen kümmern sich jeweils um einige Kinder, manchmal sind darunter auch eigene. Keine Familie hat im Settlement Eigentum. sie können mit Erlaubnis der „Land owner“ etwas Land für sie oder den Eigenbedarf bewirtschaften.) Einige Erziehungsberechtigte, die die Möglichkeit haben, das Land der Einheimischen zu bearbeiten, nahmen ihre Schulkinder mit, um ihnen zu helfen oder gaben ihnen Arbeit im Haushalt.

Im Oktober versuchten wir zum Plan zurückzukehren, der Anfang 2020 mit einer Sitzung zum Thema "Familienbeziehungen" für Kinder im Alter von 10-14 Jahren und ihre Erziehungsberechtigten hätte beginnen sollen. Es gibt 3 Dialog-Etappen in diesem Prozess, durch den die Vormund-Kinder-Beziehung bearbeitet wird. 
  1. Arbeit mit den Vormündern. 
  2. Arbeit mit den Kindern und 
  3. Der persönliche Vormund-Kind-Dialog. 
Derzeit sind wir noch in der zweite Phase. Im kommenden Jahr 2021 wird der Dialog zwischen Vormündern und Kindern bearbeitet und unterstützt werden.

Dazwischen arbeiten wir auch am Programm zur Gemeindebildung, denn die unterschiedlichen Gruppen sollen zusammenwachsen. Auch das Projekt zur Schaffung von Einkommen wird weitergeführt. Während der Zeit des Lockdowns wurden die Teilnehmerinnen in den fünf Zonen des Settlements individuell betreut, ohne Treffen. Wir helfen, wo es möglich war, um etwas für sie zu besorgen: Material um ihre einkommensschaffenden Projekte fortzusetzen (Erstellung von Spülmittel etc.), Schulungsmaterialien wurden zur Aufklärung über die Pandemie verwendet.

Herausforderungen:
  • Die Lebensmittelzuteilung an die Flüchtlinge wurde stark reduziert.
  • Sie müssen von einem Lager in ein anderes auf der Suche nach Essbarem, um die Lücke
  • zu füllen und Grundbedürfnisse zu erfüllen.
  • Die Distanzen, die Großteils unter schwierigen Bedingungen zu Fuß zurückgelegt werden
  • müssen, sind sehr groß. Das stört die Gruppenprozesse sehr. Oft können sie nicht
  • teilnehmen.
  • Der Gemüsegarten einiger Gruppen hilft ihnen, damit sie etwas zu essen zu haben.
  • Wann immer es eine Tagung / Sitzung gibt, teilen wir mit den Teilnehmerinnen
  • Lebensmittel, die von der Gruppe gegessen werden.
  • Für drei Gruppen mit laufenden einkommensschaffenden Aktivitäten gibt es zumindest
  • ein alternatives Geld durch Verkauf / Tausch ihrer Produkte, auf das sie hoffen können,
  • um ihren Bedarf zu decken.
  • Es ist schwierig, Bargeld für einzelne einkommensschaffende Aktivitäten freizugeben, da
  • das es normalerweise sofort für eigene Grundbedürfnissen verwendet wird.
  • Ersparnisse aus den kleinen wöchentlichen Abgaben um etwas für die Familie zu
  • beschaffen, werden für Lebensmittel verwendet, um Arbeiten zu können.