Gott lieben und den Nächsten



Das war der Titel des ökumenischen Gottesdienstes, der am 19. Jänner 2024, dem Welttag der Ökumene, in der evangelischen Kirche in Stockerau stattfand. Die beiden Pfarrer Christian Brost und Andreas Kaiser leiteten den Wortgottesdienst, der in zwei Teile gegliedert war. Im ersten Teil ging es um das Gotteswort "Höre Israel" aus dem Alten Testament (Deuteronomium 6, sie finden de Text weiter unten), zu dem Pfarrer Brost seine Gedanken formulierte. 

Im zweiten Teil war das Gleichnis vom barmherzigen Samariter aus dem Lukas-Evangelium des Neuen Testaments (Text auch weiter unten) im Mittelpunkt, zu dem Pfarrer Kaiser seine Predigt gestaltete - Wer bei Gott eintaucht, taucht bei seinem Mitmenschen auf.

Der Familiengottesdienstchor
Johannes Lenius war der Maestro Musicae und hatte gleich zwei Chöre aufgeboten: Einen Projektchor aus Sängerinnen und Sängern aus beiden Konfessionen und dazu eine Organistin, eine Cellistin und zwei Blockflötistinnen. Gesungen wurden kurze Chorstücke von Johann Friedrich Fasch, der 1688 bis 1758 lebte. Herr Fasch war ein spätbarocker Komponist und Kapellmeister in Mitteldeutschland. Seine Zeitgenossen waren unter anderem Telemann oder Bach. 

Der zweite Chor mit kleinem Orchester war streng katholisch 😀orientiert, nämlich der Familiengottesdienst-Chor der Pfarre Stockerau unter der Leitung von Erika Trabauer. Die Sängerinnen wurden von drei Gitarristinnen und einem Sopran-Saxophonisten begleitet. Der Chor gestaltete den 42 Jahre alten "christlichen Hadern" Unser Leben sei ein Fest von Peter Jansens zu Beginn und das Lied Höre Israel von Helga Poppe. Gemeinsam mit dem Projektchor sang der Chor zum Schluss den alten Choral Love Divine mit einem Text von Charles Wesely (1747) und der Musik von William Rowlands (1905), der zum Beispiel auch bei der royalen Hochzeit von Kate & Williams gesungen und gespielt wurde. Das Internet weiß viel mehr davon. 

Am Schluss des Gottesdienstes dankte noch unser Gastgeber allen Mitwirkenden.


Der Projekt-Chor


Nach dem Gottesdienst lud die evangelische Pfarre im Pfarrsaal noch zu Speis und Trank ein. Davon wurde mit vielen Gesprächen noch eifrig Gebrauch gemacht. Herzlichen Dank für die Gastfreundschaft!

Sie finden alle Fotos im Pfarrverbands-Web.

Altes Testament, Buch Deuteronomium 6,2-6. 

Höre Israel! 

Wenn du den Herrn, deinen Gott, fürchtest, indem du auf alle seine Gesetze und Gebote, auf die ich dich verpflichte, dein ganzes Leben lang achtest, du, dein Sohn und dein Enkel, wirst du lange leben. Deshalb, Israel, sollst du hören und darauf achten, (alles, was der Herr, unser Gott, mir gesagt hat,) zu halten, damit es dir gut geht und ihr so unermesslich zahlreich werdet, wie es der Herr, der Gott deiner Väter, dir zugesagt hat, in dem Land, wo Milch und Honig fließen.

Höre, Israel! Jahwe, unser Gott, Jahwe ist einzig. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft.

Diese Worte, auf die ich dich heute verpflichte, sollen auf deinem Herzen geschrieben stehen.

Neues Testament, Evangelium nach Lukas 10, 25 - 37

In jener Zeit stand ein Gesetzeslehrer auf, um Jesus auf die Probe zu stellen, und fragte ihn: Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu erben? Jesus sagte zu ihm: Was steht im Gesetz geschrieben? Was liest du?

Er antwortete: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele, mit deiner ganzen Kraft und deinem ganzen Denken, und deinen Nächsten wie dich selbst.

Jesus sagte zu ihm: Du hast richtig geantwortet. Handle danach und du wirst leben! Der Gesetzeslehrer wollte sich rechtfertigen und sagte zu Jesus: Und wer ist mein Nächster? Darauf antwortete ihm Jesus:

Ein Mann ging von Jerusalem nach Jéricho hinab und wurde von Räubern überfallen. Sie plünderten ihn aus und schlugen ihn nieder; dann gingen sie weg und ließen ihn halbtot liegen.

Zufällig kam ein Priester denselben Weg herab; er sah ihn und ging vorüber. Ebenso kam auch ein Levit zu der Stelle; er sah ihn und ging vorüber.

Ein Samaríter aber, der auf der Reise war, kam zu ihm; er sah ihn und hatte Mitleid, ging zu ihm hin, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie. Dann hob er ihn auf sein eigenes Reittier, brachte ihn zu einer Herberge und sorgte für ihn. Und am nächsten Tag holte er zwei Denáre hervor, gab sie dem Wirt und sagte: Sorge für ihn, und wenn du mehr für ihn brauchst, werde ich es dir bezahlen, wenn ich wiederkomme.

Wer von diesen dreien meinst du, ist dem der Nächste geworden, der von den Räubern überfallen wurde? Der Gesetzeslehrer antwortete: Der barmherzig an ihm gehandelt hat.

Da sagte Jesus zu ihm: Dann geh und handle du genauso!