Nie mehr schaut mein Auge Glück

Im Familiengottesdienst am 4. Februar 2024 in der Pfarrkirche Stockerau hatte sich die heutige Gestalterin Anita Vogl eine "Skulptur" vor dem Altar ausgedacht: In der Mitte die heutigen Bibelstellen, die Sie weiter unten lesen können, und links ein Behälter mit Tüchern, der die Aufschrift "Gott tröstet Dich"  und rechts auch so ein Behälter mit dem Text "Für wen kannst Du Trost sein?". Die halbe Kirchengemeinde ging nach vorne und nahm sich so ein Papiertücherl und dachte über die beiden Texte nach.

Anlass war die erste Lesung aus dem Buch Ijob - früher einfacher und platzsparender Job genannt. Job ist ein ehemals steinreicher Mann, dem Gott schwere Prüfungen auferlegt: Armut, Krankheit, Verzweiflung. Job hadert mit seinem Gott, er schimpft mit ihm, aber er glaubt an ihn und am Ende geht die Geschichte für ihn gut aus.

Im Evangelium geht es um die Heilung der Schwiegermutter des Simon und vieler anderer Menschen durch Jesus. Unser Schwiegermutter-freier Pfarrer Andreas Kaiser predigte dennoch fachgerecht über die Themen der Lesung und des Evangeliums.

Trotz der Energieferien war doch eine erhebliche Zahl von Kindern und Erwachsenen beim Gottesdienst, der durch die vielen Lieder des Familienmessenchores mit heute sehr kleinem Orchester bereichert wurde. Unser Kirchentechnik-Sachverständiger Pastoralassistent Geri Braunsteiner, der gerade auf Urlaub weilt, musste nur mit einem klitzekleinen Anruf zu einem Linux-Detail konsultiert werden, dann funktionierte alle Technik wie am Schnürchen.


Lesung aus dem Buch Ijob 7,1-4.6-7.

Ist nicht Kriegsdienst des Menschen Leben auf der Erde? Sind nicht seine Tage die eines Tagelöhners? Wie ein Knecht ist er, der nach Schatten lechzt, wie ein Tagelöhner, der auf seinen Lohn wartet. So wurden Monde voll Enttäuschung mein Erbe und Nächte voller Mühsal teilte man mir zu. Lege ich mich nieder, sage ich: Wann darf ich aufsteh'n? Wird es Abend, bin ich gesättigt mit Unrast, bis es dämmert. Schneller als das Weberschiffchen eilen meine Tage, sie gehen zu Ende, ohne Hoffnung. Denk daran, dass mein Leben nur ein Hauch ist! Nie mehr schaut mein Auge Glück.

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus 1,29-39.

In jener Zeit ging Jesus zusammen mit Jakobus und Johannes in das Haus des Simon und Andreas. Die Schwiegermutter des Simon lag mit Fieber im Bett. Sie sprachen sogleich mit Jesus über sie und er ging zu ihr, fasste sie an der Hand und richtete sie auf. Da wich das Fieber von ihr und sie diente ihnen. Am Abend, als die Sonne untergegangen war, brachte man alle Kranken und Besessenen zu Jesus.

Die ganze Stadt war vor der Haustür versammelt und er heilte viele, die an allen möglichen Krankheiten litten, und trieb viele Dämonen aus. Und er verbot den Dämonen zu sagen, dass sie wussten, wer er war.

In aller Frühe, als es noch dunkel war, stand er auf und ging an einen einsamen Ort, um zu beten. Simon und seine Begleiter eilten ihm nach, und als sie ihn fanden, sagten sie zu ihm: Alle suchen dich.

Er antwortete: Lasst uns anderswohin gehen, in die benachbarten Dörfer, damit ich auch dort verkünde; denn dazu bin ich gekommen. Und er zog durch ganz Galiläa, verkündete in ihren Synagogen und trieb die Dämonen aus.