So heißt es im Evangelium vom Palmsonntag. Das Evangelium ist heute die Geschichte vom Verrat des Judas, einem der guten Freunde und Apostel von Jesus, die Geschichte von schwachen Menschen, wie am Beispiel der Geschichte von Petrus, der sich nicht traut zu Jesus zu stehen - ich kenne den Menschen nicht, sagt er -, dem aber später Jesus die Schlüssel des Himmelreiches anvertraut. Es ist die Geschichte von grausamen Soldaten, die sich am Ende auch nicht mehr so sicher sind, ob sie recht gehandelt haben. Es ist die Geschichte vom römischen Statthalter Pilatus, der sein Ruhe haben will, und auch die Geschichte von Würdenträgern - Hohepriestern -, die sich einen für ihre Ziele unangenehmen Zeitgenossen aus dem Weg räumen möchten. Und vom Volk, das dann den falschen Führern ohne viel zu denken nachfolgt.
Und doch hat das Volk kurz davor Jesus im "Festzug" in Jerusalem gefeiert, als er statt auf einem hohen Ross auf einem niedrigen Esel in die Stadt geritten ist und von den Menschen mit (echten) Palmzweigen gefeiert wurde.
Aber auch die Geschichte von einem Menschen, der das Kreuz der ganzen Welt auf sich nimmt und geduldig den Tod erleidet, aber doch hauptsächlich Menschen nahe bei sich hat, die zu feig, zu bequem oder zu schwach sind, ihm zu helfen. Also ein ganz normale Geschichte, die immer wieder im Lauf der Zeiten passiert ist. Nur halt nicht mit einem Happy End, mit Jesus, dem Sohn Gottes, der nach drei Tagen wieder aufersteht und dann bald zu seinem Vater in den Himmel, den wir alle erträumen, heim geht.
Das haben wir in Stockerau am Palmsonntag erlebt: Statt Palmzweigen haben wir Palmkatzerl geschwungen, teils auch wunderschöne Palmbuschen. Wir sind vom Rennerplatz, wo die Palmkatzerl geweiht wurden, mit der Blasmusikkapelle HEID in die Kirche gezogen, wo dann in der Kirche die Palmsonntagsmesse mit wunderschöner Musik des Damenensembles ARTMann, begleitet von Johannes Lenius an der Orgel und geleitet von Florian Amtmann gefeiert wurde. Als Evangelium wurde die lange Leidensgeschichte nach Markus (
Evangelium nach Markus 14,1-72.15,1-47) in verteilten Rollen gelesen. Anschließend luden noch die Mariazeller Wallfahrerinnen und Wallfahrer zum Pfarrcafé ein.
Die Jüngeren unter uns zweigten in den Pfarrsaal ab, wo die ganze Geschichte in Kinder-gerechter Form dargestellt wurde. Dann aber feierte Jung und Alt gemeinsam die Kommunionfeier in der Kirche.
Die Pfarre lädt Sie herzlich ein, die Gründdonnerstags-Liturgie mit der Fußwaschung, die Karfreitagsliturgie in der kahlen Kirche, dem einzigen Tag, an dem keine Messe gefeiert wird, und die Osternacht am Samstag um 20:30 mitzufeiern. Und natürlich die Festmesse - die Auferstehungsmesse - am Ostersonntag um 10:00.
Etwas früher gibt es an den Kartagen auch immer Gottesdienste für Familien mit kleineren Kindern.
Unter am-jakobsweg.at/stockerau-termine/ finden Sie alle Termine.
Fotos: A. Vogl, G. Schuster, W. Flandorfer
