Der Bergerbauer ist gestorben

Herr Josef Berger, kurz Bergerbauer genannt, war für die Stockerauer Mariazell-Fuß-Wallfahrerinnen und -wallfahrer ein Fixpunkt von der 2. Fußwallfahrt 1979 an bis zur der im Jahr 2023. Bei seiner Frau Christine und ihm wurden Jahr für Jahr bis zu 45 Pilgerinnen und Pilger für die erste Übernachtung der Wallfahrt am Christi Himmelfahrtstag in Rappoltenkirchen herzlich aufgenommen und festlich bewirtet. Heute, da Frau Berger im Rollstuhl sitzt, hat eine Tochter die Bewirtung der Wallfahrtsgruppe übernommen - mit gleicher Liebenswürdigkeit und gleichem Aufwand. Die Nachtlager waren und sind sehr urig - manchen auch zu - , aber die Gastfreundschaft des Hauses Berger hat immer alles überstrahlt und wird es auch 2024 wieder tun. Herr Berger war auch ein wenig gefürchtet, wenn er mit zwei Doppler Schnaps unter den Armen nach dem Abendessen auftauchte, er war ein Original.

Heute, am 12. April 2024 haben wir ihn, der vor wenigen Tagen seinen 85. Geburtstag feierte, in Rappoltenkirchen zu Grabe getragen. Nicht wir, sondern sechs Männer der geschätzt 50-60 Feuerwehrkameraden, die ihm  nach der Seelenmesse in der reich geschmückten, ganz vollen  Pfarrkirche (man bemerkt, dass im Ort ein Schloss der Fürstenfamilie Ypsilanti ist) noch im benachbarten Feuerwehrhaus einen Abschied mit Blaulicht, Ansprache und sehr lauter Sirene bereiteten.  Am Friedhof und in der Seelenmesse musizierte eine Blasmusikkapelle und der Kirchenchor. Am Ende der Messe durfte auch Herr Gabalier mit seinem "amoi seg ma uns wieder"-Lied erklingen (Video am Ende des Artikels).  Der Friedhof liegt in Rappoltenkirchen etwa einen halben Kilometer von der Kirche entfernt. Die Zeremonie begann in der Aufbahrungshalle am Friedhof mit dem persönlichen Abschiednehmen der Trauergäste vom Verstorbenen und und der Beileidbezeugung bei den Verwandten. Dann zogen Feuerwehr, Priester, Verwandte (Familie Berger hat 7 Kinder) und viele, viele Trauergäste zur Kirche. 



Nach der Seelenmesse und der Verabschiedung durch die Feuerwehrkameraden (gendern ist hier nicht nötig) ging der Zug wieder die 500 m zurück zum Familiengrab am Friedhof.

Auch eine Abordnung unserer Stockerauer Wallfahrergruppe, aktive und solche im Wallfahrts-Ruhestand,  verabschiedete sich vom Bergerbauer, vollständig vertreten waren alle noch lebenden Wallfahrtsdirektionen und alle noch lebenden Gepäckstransporteure. Und wir haben uns sehr gefreut, dass im langen, wunderbar liebevollen Gedicht, das eine Enkelin von Herrn Berger unter Tränen in der Kirche vortrug, auch ein paar Zeilen zu den Mariazellern vorkamen. Auch wir waren wichtig in seinem langen Leben, das ist doch schön!

Unser Bergerbauer soll in Frieden ruhen!

Amoi seg ma uns wieder, aber es gibt soviel über Herrn Berger zu besprechen